Die offizielle Webseite von MOGiS e.V. ist http://mogis-verein.de/
Im Netz der Kinderschänder? => http://mogis-verein.de/2010/01/09/an-herrn-tomik-bei-der-faz-net/
Der Herr Tomik hat für die F.A.Z. einen Artikel über Internetsperren geschrieben, darauf wollten wir eigentlich per E-Mail reagieren, nur leider scheint der Mailserver unsere Mails vehement abzulehnen.
Sehr geehrter Herr Tomik,
ich hätte Ihnen diese Nachricht gerne anders zukommen lassen, nur leider scheint der F.A.Z.-Mailserver unsere E-Mails abzulehnen:
550 Rule imposed mailbox access for ....@faz.de refused.
Mit Interesse habe ich Ihren Artikel zu Kinderpornographie und Internetsperren gelesen. Ehrlich gesagt kommt er mir aber vor, als wäre er ein wenig aus der Zeit gefallen.
Vor allem finde ich ihn aber schlecht recherchiert.
Zum Beispiel bei der Aussage:
„Es heißt, dass noch Daten von 48 Terabyte beim Landeskriminalamt auf eine Auswertung warten. Das wären etwa 364 Millionen Bilder“
frage ich mich, welche Relevanz es haben soll, wieviele Bilder in 48 Terabyte passen würden.
Denn: 48 Terabyte sind etwa wieviele Recher? 100?
Ist diese Arbeitsüberlastung vielleicht auch eine Folge der wenig erfolgreichen Operation Himmel? [1] [2]
Eine solch astronomische Zahl kann doch nur dazu dienen dem Leser eine enorme Handlungsnotwendigkeit zu suggerieren.
Zu den von Ihnen erwähnten Verweilzeiten der Inhalte im Netz habe ich genau zwei Anmerkungen:
- Solange die Deutsche Polizei ermächtigt, ist Server mit solchen Bildern in Deutschland monatelang weiterzubetreiben (siehe Operation Himmel), brauchen wir nicht mit dem Finger ins Ausland zu zeigen.
- Wenn’s eine E-Mail an den Provider nicht tut,
http://mogis-verein.de/2009/08/24/warum-man-mit-kooperation-weiter-kommt/
dann bleibt immernoch die Möglichkeit dort mal anzurufen:
http://mogis-verein.de/2009/07/08/versuch-einer-aufloesung/
http://mogis-verein.de/2009/06/26/kurze-meldung-an-den-anonymen-tipgeber/
Das wäre übrigens meines Erachtens das Mindeste, wenn es Ihnen tatsächlich um die Entfernung dieser Menschenverachtenden Bilder, und nicht einfach nur um eine reißerische Story gegangen wäre.
Ähnlich wie das BKA und der Herr Vogt benutzen Sie hier das Argument der eigenen Ohnmächtigkeit, um weitergehende Befugnisse im Sinne einer Inhaltskontrolle im Internet zu argumentieren.
mit freundlichem Gruße
Christian Bahls
Vorstand und Gründungsmitglied MOGiS e.V.
gegründet als „MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren“
[1] (An der übrigens auch der Herr Vogt beteiligt war)
[2] 100 Rechner, die unter Umständen seit mehr als zwei Jahren auf Ihre Untersuchung warten, siehe auch: http://mogis-verein.de/2009/04/16/kommentar-zu-herrn-vogts-darstellungen/
Wer möchte: weitersagen :)
Ein weiteres Beispiel dafür, dass der FAZ-Artikel schlampig recherchiert wurde:
Ist es nicht komisch, dass der Autor des FAZ-Artikels sich auch auf Jugendpornographie bezieht, die von dem Zugangserschwernisgesetz gar nicht erfasst wurde?
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Falls Herr Tomik mal vorbeikommt:
„Ein paar Mausklicks und Suchbegriffe genügen, um in die Online-Welt der Kinderschänder einzutreten. Unzählige Seiten zeigen Hunderte Bilder von Teenagern in aufreizenden Posen, bei sexuellen Handlungen untereinander oder mit Erwachsenen. Ein Klick auf ein beliebiges Bild führt zu weiteren Seiten mit weiteren Bildern. Motive wiederholen sich, doch das Angebot scheint unendlich. Manche Bilder sind mit Computerprogrammen erstellt oder verfremdet worden. Immer wieder tauchen Zeichnungen auf, die Sex mit Kindern zeigen. “
Äh, also ganz so einfach ist es nicht. Und ich finde darauf sollte er hinweisen. Man kann in der Tat im Netz drüber stolpern. Aber einfach nur ein paar Mausklicks braucht es sicherlich nur, wenn man weiß, wo man suchen muss. Sicher, man findet nackte Kinder und Teenager, man findet aber vor allem Pseudokinder bzw. Jugendliche und sog. Teens der Pornobranche, also 18-19jährige. Ob die etwas mit der Online-Welt der Kinderschänder zu tun haben, wage ich noch zu bezweifeln. Ebenso findet man eher selten Zeichnungen von Sex mit Kindern außer er meint Lolicon, das allerdings nicht zu erwähnen ist eine journalistische Schandtat, denn Zeichnungen wären wahrscheinlich Kinderpornografie, während das für Lolicon umstritten ist. Das Gleiche gilt bei besagten Computerbildern, auch diese können Lolicon sein. Das Problem ist, ob es sich hier um die Welt der Kinderschänder handelt. Denn Lolicon hat, wie ich erfahren habe, auch Fans, die kein Interesse an Kindern haben.
„In Deutschland kann die Polizei gegen Verbreiter von Kinderpornographie effektiv vorgehen. Erbittert streiten Befürworter und Gegner der Internetsperren aber über die Frage, wie das im Ausland geschehen kann.“ Fraglich ist nur ob sie es auch tun. Ich habe mit den Freehoster und ISPs deutlich bessere Erfahrungen gemacht, als mit dem BKA, die LKAs waren allerdings auch wieder effektiver, sollte der Fairniss halber erwähnt werden.
„Ein zweiter Selbstversuch soll Klarheit schaffen: Es werden sechs Internetadressen ausfindig gemacht, die nach fachkundiger juristischer Einschätzung in Deutschland eindeutig strafbare Inhalte haben. Drei Bilder zeigen Kinderpornographie, drei Jugendpornographie. Die Host-Provider werden angemailt und bekommen die vollständige Internetadresse, die sogenannte URL. Vier Anbieter sitzen in den Vereinigten Staaten, zwei in Kanada.“ Was soll denn das jetzt ? Wir machen einen Versuch mit 6 Seiten gegen 348?
„Unicef schätzt die Zahl kinderpornographischer Internetseiten auf vier Millionen.“ Ich frage mich immer, woher diese Zahl kommt. Ich denke, es sind eigentlich deutlich weniger, und es hängt rein von der Definition ab. Zum Beispiel, ob Lolicon dazu zählt, oder ob Jugendpornografie dazu zählt oder ob die reine Darstellung nackter Kinder dazu zählt.
Schlechte Recherche, anders kann man es nicht ausdrücken.